Vorratsdatenspeicherung gefährdet VPN-Anbieter

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Vorratsdatenspeicherung gefährdet VPN-Anbieter

Die Vorratsdatenspeicherung bietet ein Risiko für VPN-Anbieter in Deutschland.

Langsam und schleichend erhält die Vorratsdatenspeicherung Einzug in unser Leben. Nach und nach kommt ans Licht wer wann was speichern muss und wann eben nicht. Nach langer Verwirrung und mangelhafter Informationsweitergabe hat der VPN-Anbieter traceless.me mitgeteilt, dass sie zum Umziehen oder verraten ihrer Grundsätze gezwungen werden.

Bundesnetzagentur unsicher über Regelungen

Die Bundesnetzagentur ist sich teilweise selbst nicht sicher über die genaue Gesetzeslage. Obwohl die es ja eigentlich am besten wissen müssten, ist selbst dort die Lage unklar.

Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es bei VPN-Anbietern besonders kompliziert ist. Reine VPN-Anbieter, die nicht als Provider fungieren, müssen keine Vorratsdaten speichern. Bietet der Anbieter neben VPN auch noch normale Internetanschlüsse an, so muss er alle Verkehrsdaten gemäß der Vorratsdatenspeicherung speichern.

Deswegen erwägt der VPN Anbieter traceless.me derzeit einen Umzug in Länder wie Serbien oder Bosnien.

Was wird nun alles gespeichert?

Es werden Telekommunikationsdaten gespeichert, was im Endeffekt IP-Adressen, Kontaktpartner, -dauer, -zeitpunkt und viele weitere Metadaten mit einschließt. Der Inhalt der Gespräche, die URL oder der Inhalt von aufgerufenen Websites soll nicht gespeichert werden. Bei SMS sieht das jedoch anders aus, da wird auch der Inhalt gespeichert, genau wie bei Skype-Telefonaten. Auch bei Prepaid Karten soll gespeichert werden wann ein Dienst (z.B. eine SIM-Karte) aktiviert wurde und wie lange dieser Dienst dann gültig ist. Die Daten werden dann 10 Wochen gespeichert.

Von Smartphones (und auch normalen Handys) wird neben den Gesprächen und dem Internetverkehr ebenfalls die Position mitgespeichert. Dadurch kann man z.B. ein detailreiches Bewegungsprofil erstellen. Diese Daten dürfen jedoch nur maximal 4 Wochen gespeichert werden.

Rund 600Mio. kostet der Spaß

Nach bisherigen Hochrechnungen soll die Vorratsdatenspeicherung den Providern rund 600 Millionen Euro kosten. Der wesentliche Grund ist die Anschaffung von Hardware, sowie deren Einrichtung und Betrieb. Ein Dokument der Bundesnetzagentur schreibt zudem eine starke Verschlüsselung basierend auf AES vor. Dadurch muss der Provider genau regeln, wie mit den Schlüsseln umgegangen wird. Ein Verstoß gegen die Regelungen (auch gegen die Fristen), zieht ein hohes Bußgeld mit sich.

Wenn also die Telekom demnächst die Preise wieder ordentlich anzieht, wisst ihr warum.

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