Monatliches Archiv: November 2016

Vorratsdatenspeicherung gefährdet VPN-Anbieter

Vorratsdatenspeicherung gefährdet VPN-Anbieter

Die Vorratsdatenspeicherung bietet ein Risiko für VPN-Anbieter in Deutschland.

Langsam und schleichend erhält die Vorratsdatenspeicherung Einzug in unser Leben. Nach und nach kommt ans Licht wer wann was speichern muss und wann eben nicht. Nach langer Verwirrung und mangelhafter Informationsweitergabe hat der VPN-Anbieter traceless.me mitgeteilt, dass sie zum Umziehen oder verraten ihrer Grundsätze gezwungen werden.

Bundesnetzagentur unsicher über Regelungen

Die Bundesnetzagentur ist sich teilweise selbst nicht sicher über die genaue Gesetzeslage. Obwohl die es ja eigentlich am besten wissen müssten, ist selbst dort die Lage unklar.

Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es bei VPN-Anbietern besonders kompliziert ist. Reine VPN-Anbieter, die nicht als Provider fungieren, müssen keine Vorratsdaten speichern. Bietet der Anbieter neben VPN auch noch normale Internetanschlüsse an, so muss er alle Verkehrsdaten gemäß der Vorratsdatenspeicherung speichern.

Deswegen erwägt der VPN Anbieter traceless.me derzeit einen Umzug in Länder wie Serbien oder Bosnien.

Was wird nun alles gespeichert?

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OS-Internals #1: /dev/null in Linux UND Windows

Wie ein Müllcontainer fungiert /dev/null unter UNIX als schwarzes Loch für Daten.

Wie ein Müllcontainer fungiert /dev/null unter UNIX als schwarzes Loch für Daten.
(by-nc-sa 2.0)

Dies ist der erste Beitrag der OS-Internals Reihe. Ich versuche unter diesem Begriff sehr technische Aspekte von Linux zu beleuchten und verständlich zu erklären.

Die meisten, die Linux benutzen, sollten das Gerät /dev/null kennen, welches auch Null-Gerät genannt wird. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Gerät, das alle Eingehenden Daten sofort löscht und gar nicht erst persistiert. Es wird daher auch oft scherzhaft als schwarzes Loch oder Nirvana bezeichnet.

Technisch ist /dev/null – genau wie alles andere bei Linux – eine Datei, jedoch eine spezielle, die output streams bereit stellt und input streams entgegen nehmen kann (doch zu Dateien in Linux in einem späteren Teil mehr). Wenn man schauen möchte was es ist, kann man auch einfach folgendes machen und sich die Ausgabe anschauen:

Eigenschaften
$ ls -alh /dev/null
crw-rw-rw- 1 root root 1, 3 Nov 10 19:06 /dev/null

Es ist also eine spezielle Datei (das c bedeutet char device), jeder hat Zugriff darauf, es gehört root und es werden weitere, für uns momentan nicht wichtige, Informationen angezeigt.

Nutzen von /dev/null

Man kann es einsetzen um z.B. einen gewissen output-Stream (z.B. stderr) aus der Ausgabe von einem Programm zu entfernen. Hierfür benutzt man einfach den Umleitungs-Operator (redirection operator, also das > Zeichen) kombiniert mit der file descriptor number für stderr (sprich 2):

Ausgaben weg schmeißen
$ find /etc/ -iname apt 2> /dev/null

Wir suchen hier nach allen Dateien und Ordnern unter /etc/ in deren Namen der string apt vorkommt. Alle Ausgaben auf den stream stderr werden ins Nirvana geschickt.

Gefahren von /dev/null

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